Das Wandern ist nicht nur des Müllers Lust

Fast jeder siebte Reisende schnürt im Urlaub die Wanderstiefel zu - zurecht haben so viele ihre Passion für diese naturnahe Fortbewegungsart entdeckt. Beim Wandern kann tatsächlich der Weg zum Ziel werden; wer im Alltag gezwungenermaßen hektisch und motorisiert von einem Termin zum anderen hetzt, der schätzt den wahren Luxus der Langsamkeit. Mit Muskelkraft den Weg unter die Füße zu nehmen und die Landschaft im friedlichsten Sinne für sich zu erobern, zu entdecken, mobilisiert nicht nur unsere (müden) Knochen, sondern spricht gleich all‘ unsere Sinne an. 

Was Wandern kann:

  • Den Stoffwechsel anregen.
  • Durch die Kräftigung der Muskulatur unsere Gelenke stabilisieren.
  • Mittels der kontinuierlichen Bewegung unser Herz-Kreislaufsystem trainieren sowie die Ausdauer fördern.
  • Unsere Koordinationsfähigkeit, den Gleichgewichtssinn und die Reaktionsfähigkeit schulen.
  • Die Leistungsfähigkeit unserer Atemwege verbessern - bei ausgiebigen Wandertouren werden unsere Lungen so richtig ausgelüftet.
  • Dafür sorgen, dass unser ganzer Bewegungsapparat, unsere Knochen, Sehnen und Bänder besser mit Nährstoffen versorgt werden.
  • Uns dabei helfen, Körperfett abzubauen - abhängig vom Gelände, von Körpergröße, -gewicht und Geschlecht sind das bei einem Erwachsenen in etwa 250 bis 350 kcal pro Stunde; bei zügigem Tempo sogar bis zu 500 kcal!
  • Uns abhärten, denn das Immunsystem profitiert von Outdoor-Aktivitäten.
  • Entspannend wirken - nicht zuletzt ist das zügige Zurücklegen der Strecken auf Schusters Rappen eine Wohltat für die Seele, Glückshormone werden ausgeschüttet. Das Wandern wird deshalb gerne als therapeutische Maßnahme während Klinik- oder Kuraufenthalten, insbesondere zur Behandlung von Angstzuständen oder Depressionen praktiziert. 

Gut gerüstet ist halb gewandert

Damit der Fuß und das Sprunggelenk den nötigen Halt haben, sind gute Wanderstiefel zwingend notwendig. Auch bei Nässe darf das Gehen über Stock und Stein nicht zur Rutschpartie werden, weshalb auf eine Sohle mit Profil aus griffigem Material zu achten ist. Hier lohnt sich die Beratung in einem guten Fachgeschäft. Füße und Treter brauchen außerdem Gelegenheit, sich vor dem Ernstfall (der ersten richtigen Tour) miteinander anzufreunden; am besten gleich mit den passenden Socken/Strümpfen.

Kleidung aus leichten, atmungsaktiven Materialen, welche Schweiß schnell an die Oberfläche transportieren, leistet dem Wanderer gute Dienste; sie trocknet schnell und kann daher bei Touren, die über mehrere Etappen gehen, auch mal zwischendurch gewaschen werden. Sich nach dem Zwiebelsystem auszustatten ist praktisch, da die Temperaturen (nicht nur im Gebirge) im Tagesverlauf stark schwanken können. Neben einer wind- und wasserdichte Jacke sollte ebenfalls eine Fleecejacke oder -pulli zum Kombinieren mitgeführt werden. Vielleicht sogar eine spezielle Hose, deren Beinlänge sich mithilfe von Reißverschlüssen ruck-zuck anpassen lässt. Unentbehrlich ist auch eine Kopfbedeckung als Sonnen- oder Regenschutz.
Beim Wandern ist es übrigens nicht nur schick am Stock zu gehen, sondern auch eine Entlastung für die Gelenke (insbesondere bei der Abwärtsbewegung).

Außerdem mitnehmen sollte man das Mobiltelefon und - auch wenn uns dieses bereits gute Navigations-Dienste leisten kann - eine Wanderkarte mit Kompass. Ist man in höheren Lagen unterwegs, sollte man an Sonnenschutzcreme mit entsprechendem Lichtschutzfaktor denken. Eine (Stirn-)Lampe im Marschgepäck kann ebenfalls hilfreich sein - falls das (Zwischen-)Ziel nicht wie geplant vor Einbruch der Dunkelheit erreicht werden kann. 
Unverzichtbar ist jedoch eine Wegzehrung und Wasser (Wanderhütten-Öffnungszeiten können variieren).

Das gehört in die Wanderapotheke:
Verbandszeug, (Blasen-)Pflaster, eine Pinzette (für Zecken, Dornen, Splitter etc.), Wunddesinfektion und ein Schmerzmittel sollten einen festen Platz im Rucksack haben.

Jetzt kann’s losgehen!

 

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